Ich meine die erlebte Erfahrung. Die Fähigkeit, Situationen schnell zu bewerten und die dazu passende schnellen Entscheidungen. Meines Erachtens wird dieser Anteil häufig unterschätzt. Das gilt auch für Ausbilderinnen und Ausbilder. Und es ist umso intensiver, wenn viele Vorgänge nur einmal jährlich oder einmal während des gesamten Ausbildungsablaufes auftreten. Ich habe mich gefragt, was wie man den Wissenstransfer insgesamt und auch bei den Ausbildern effizienter gestalten könnte.
Hier meine Gedankenansätze zur Lösung der Herausforderung:
A) Die idealtypische Vorstellung, dass die Rentner und deren Nachfolge 6-12 Monate gemeinsam arbeiten, ist heutzutage in den Unternehmen unrealistisch. Dennoch lassen sich mit neuen kreativen Ideen zu Altersteilzeit oder Vorruhestand die Übergabezeiten verlängern.
B) Die Gemeinschaft der Ausbilder baut kontinuierlich eine Wissensdatenbank zu allen Themen, Erfolgen und Misserfolgen auf, ein lebendes zeitloses Nachschlagewerk. Alles für jeden. Das könnte auch den Einsatzbereich der Fachkräfte vergrößern, z.B. bei der Suche nach Vertretungen.
C) Wenn die Ausbilder über Jahrzehnte im Job tätig sind und viele Erfahrungen gesammelt haben, muss es zu den Übergabedefiziten kommen. Als weiteren Lösungsansatz könnte man einführen, dass der Job der Ausbilder immer nur für 3-5 Jahre besetzt und dann ersetzt wird. Damit wäre die Rolle als Ausbilder eine Art Karrierestufe für z.B. angehende Führungskräfte. Sie würden neben dem Gewinn zusätzlicher Kompetenzen sich als Führungskraft erproben können. Das Wissen des Teams Ausbilder wäre immer aktuell und am Puls der Zeit. Und wenn nicht alle Ausbilder gleichzeitig wechseln, sondern zeitversetzt, findet untereinander immer ein Wissenstransfer statt.
D) Ausbildern in Rente könnte angeboten werden, eine Zeit lang wöchentlich mit einigen „Beraterstunden“ den jüngeren Kollegen mit Rat und Tat beiseitezustehen. Das kostet den Unternehmen nicht viel, hilft aber enorm. Dieses Modell wird in der Praxis gerne angenommen, da viele Rentner mit dem Unternehmen in Kontakt bleiben wollen.
Sollen wir über den Wissenstransfer sprechen?